Eine lästige Angewohnheit vieler Hunde ist das Anspringen bei der Begrüßung. Besonders wenn Außenstehende angesprungen werden, also Freunde, Bekannte und Verwandte der Hundebesitzer, im Extremfall auch Passanten.
Natürlich ist es immer am besten, wenn man ein solches Verhalten von vornherein nicht zulässt. So niedlich es auch sein mag, wenn ein kleiner Welpe auf einen zugesprungen kommt und die Nähe sucht: wer ihm erlaubt, auch nur ansatzweise am Bein hochzuspringen und sich dabei aufzustützen, der legt natürlich die Grundlage dafür, dass dieses Verhalten sich manifestiert und später zu den festen Gewohnheiten des älter und erwachsen werdenden Hundes gehört.
Das Anspringen entsteht aber nicht nur aus dem Bedürfnis nach Kontakt, sondern auch, weil jeder Hund eine Gier nach Beachtet-Werden hat. Er sucht also Aufmerksamkeit.
Egal ob der Hund ein kleiner Welpe ist oder bereits ein Junghund oder ein erwachsener Hund: geben Sie ihm diese Aufmerksamkeit nicht! Ein Hund darf sich seinen Leuten nicht aufdrängen.
Natürlich ist es absolut ein Unding, den Hund zu bestrafen, wenn er zu einem kommt. Daher beachtet man ihn am besten gar nicht, wenn er einen anspringen will, und strömt Gelangweilt-Sein und Gleichgültigkeit aus. Wenn der Hund dieses Verhalten noch nicht eingeübt hat, also meist bei einem Welpen, kann man sich auch vorsorglich schon herunterbücken und den Hund mit den Händen abfangen, bevor er zum Anspringen übergeht. Es ist eine Frage des Ermessens, zu dem ein Hundehalter fähig sein muss. Des Ermessens also, ob gerade Nichtbeachtung und Gelangweilt-Sein angebracht ist oder vorbeugendes Entgegenkommen.
Es ist sehr hilfreich, wenn man nach einer Abwesenheit den Hund nicht allzu überschwänglich begrüßt, sondern mit gelassener Selbstverständlichkeit.
Es besteht kein Grund zum Ausflippen. Der besteht im Umgang mit Tieren nie!
Im Extremfall muss der Hund so lange warten, um begrüßt zu werden, bis er sich abgeregt hat.
Mancher Hundehalter glaubt kaum, wie einfach und straffrei man einen Hund beeinflussen kann, wenn man sich zweckdienlich verhält.
Und zweckdienlich ist hier eben, dass der Hund mit seinem Verhalten in keinster Weise erreicht, was er erreichen will. Sondern – ganz im Gegenteil – sich selbst ins Abseits albert.
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