Ein Beispiel, wie Sie dem Hund zeigen, dass Sie als der dominierende Partner bestimmen was passiert:
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, von Ihrem Hund akzeptiert zu werden, wäre ein kleines erstes Schrittchen zum Beispiel, dass Sie es Ihrem Hund nicht gestatten, vor Ihnen aus der Tür zu stürmen.
Ziehen Sie zunächst in aller Seelenruhe Ihren Mantel an und Ihre Rausgehschuhe. Beachten Sie sein aufgedrehtes Gehabe gar nicht.
Machen Sie Ihre Sache; und tun Sie NICHT so, als gäbe es nichts wichtigeres, als Ihren Hund und seine Vorfreude ;-).
Es ist nicht souverän, wenn Ihr Hund die Stimmung bestimmt, die Sie haben.
Nehmen Sie Ihn dann an die Leine, halten Sie ihn zurück, machen Sie die Haustür nicht ganz auf, sondern so, dass nur einer von Ihnen beiden durchpasst. Veranlassen Sie ihn sitzen- oder stehenzubleiben: eben innezuhalten vor dem Hinausgehen, damit er merken kann, dass Sie erst dran sind.
Reißen Sie nicht ruckartig mit der Leine am Halsband, sondern fordern Sie ihn auf, indem Sie die Hand unter dem Kinn an seinen Kopf und Hals legen und ihn mit sachtem Nachdruck daran erinnern, dass Sie auch noch da sind.
Das ist eine flüssige Bewegung im Vorübergehen und nichts Hölzernes, Statisches.
Sie gehen – immer mit der Ruhe, versteht sich – nun zuerst hinaus. Sagen Sie dabei „komm“ und seinen Namen. Wenn er sich an Ihnen vorbeidrängt, dann sagen Sie in einem scharfen, ärgerlichen Tonfall „Nein!“, drehen sich um, bleiben ein oder zwei Minuten im Flur, tun so lange weiter nichts, und gehen dann neu raus, so wie eben.
Sehen Sie die Reaktionen Ihres Hundes an! Wiederholen Sie das ruhig noch mal, wenn er weiter stürmt. Sie werden bemerken, dass er anfängt erst zu schauen, was Sie wohl nun als nächstes tun, und dann erst losläuft. Sie müssen so viele Wiederholungen machen, dass Sie eine Änderung seiner Audruckshaltung bemerken.
Das heißt, dass er weniger forsch daherkommt und erst Sie beachtet, danach die Tür. Sie werden sehen, dass dann auch seine Ohren-, Körper- und Rutenhaltung sich verändert haben. Wahrscheinlich nicht viel, aber für den aufmerksamen Beobachter unübersehbar.
Loben sie ihn, aber nicht überschwänglich, sondern im Sinne einer positiven Feststellung: „Okay, so ist’s richtig! Du hast Deine Sache gut gemacht!“
Wenn das bisschen schon großes Lob auslöst, haben Sie keine Möglichkeit mehr zur Steigerung, wenn’s mal wirklich schwierig wird.
Das hier ist einfach als Selbstverständlichkeit zu behandeln. Ganz sicher ist jetzt KEIN Leckerli fällig.
Drehen Sie sich draußen um, um die Tür zu schließen. Wenn Ihr Hund wieder alles andere, nur nicht Sie beachtet, machen Sie eine Kunstpause. Das heißt, Sie stoppen einen Moment, bevor Sie weitergehen.
Falls er dabei durch sein eigenes Vorprellen einen Ruck am Halsband bekommt: sein Problem, nicht nachgeben aber auch nicht aktiv gegenreißen oder Rucken. Sie bestimmen, wann es weitergeht, nicht Ihr Hund. Gehen Sie weiter, sobald er Ihre Anwesenheit wieder zur Kenntnis genommen hat. Das ist für den Moment alles.
Der Sinn dieses simplen Vorgehens ist einzig und allein, dass die Verhältnisse ganz allmählich in die richtige Reihenfolge gerückt werden:
Erst Sie, dann der Hund, und auf diese Art beide zusammen.
Ich habe bewusst eine alltägliche Situation als Ansatzpunkt gewählt, die praktisch kein „Konfliktpotential“ enthält. Denn ich habe erlebt, wie viele Hundebesitzer auf ein Aufbegehren ihrer Hunde reagieren und möchte vermeiden, dass ängstliche Gemüter gleich am Anfang schon abgeschreckt werden.
Ihr Hund und Sie benötigen die klare Regelung über das gegenseitige Verhältnis, um konstruktiv und mit gegenseitiger Freude miteinender umgehen zu können (das Wort „arbeiten“ vermeide ich hier deshalb, weil sich für viele damit falsche Vorstellungen verbinden. Eigentlich sollte Arbeit mit einem Tier Freude am Tun und an den Ergebnissen vermitteln!)
Voraussetzungen für die Hundeerziehung
Hundeerziehung in kleinen Schritten
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