Eine andere Voraussetzung, um seinem Hund eine Lernchance zu geben, ist die eigene innere Sicherheit des Menschen.
Da kommt oft der eigentliche Juckepunkt: Die meisten Leute mit Schwierigkeiten bei der Hundeerziehung wirken bei all ihrem Tun mit den Hunden überhaupt nicht überzeugend, verunsichert eher, manchmal entnervt, oft lavierend: Jedenfalls kaum wirklich entschlossen, etwas durchzusetzen, was sie sich vorgenommen haben.
Und bestimmt nicht gut gelaunt.
Der Hund ist natürlich der Erste, der dies alles merkt. Bekanntlich ist es unmöglich, vor einem Hund irgendetwas zu verheimlichen!
Wenn der Hund nun weiß, dass er in der Lage ist, seinen Menschen innerlich aus dem Konzept zu bringen, dann hat er auch schon Oberwasser und fühlt sich als der Stärkere!
Egal, ob der Mensch an Körperkräften überlegen ist! Egal, ob der Mensch mit Halsband und Leine Zwang ausüben kann! Egal, ob der Mensch schmerzhafte Gemeinheiten erfindet, um „sich durchzusetzen“!
Alles dieses sind nichts weiter als Eingeständnisse des eigenen Unverstandes, der inneren Unsicherheit dem Tier gegenüber und des mangelnden Gefühls für das passende Maß! – – –
Und der Hund erkennt das !!!
Der Hund fühlt sowas nämlich. Und dass es so ist, das raubt ihm wieder seine eigene innere Sicherheit. Denn ein Rudelführer kann im hundlichen Empfinden nur einer sein, der überzeugt ist, dass er weiß was er tut und was er will.
Eben jemand, dessen Überzeugungskraft auf die anderen in der Art ausstrahlt, dass Zweifel gar nicht erst aufkommen. Keiner sonst darf für die gemeinsame Sicherheit aller verantwortlich sein.
Ein solcher Rudelführer hat es nicht nötig, extra darauf hinzuweisen, dass das getan wird, was er sich vorstellt. Seine Selbstsicherheit und seine Berechenbarkeit für den Hund sprechen für sich selbst.
Er kann sich von vornherein auf das Wichtige konzentrieren und – Schrittchen für Schrittchen – seinen Hund dazu bringen, dass er versteht, was von ihm erwartet wird.
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